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Werden des Kannibalismus' verdächtigt: Tellerlippenindianer in Brasilien : Bild: dpa
Gibt es Kannibalismus oder gibt es ihn nicht? Diese Frage beschäftigt die Menschheit seit - ví der Anthropologe Tim White in der aktuellen Ausgabe des Magazins "Spektrum der Wissenschaft" - Herodot vor über 2.400 Jahren erstmals Berichte über "Menschenfresserei" niederschrieb. Gänzlich unbeantwortet geblieben ist die Frage bis heute freilich nicht. Als bewiesen gelten Kannibalismus in extremen Hungernotsituationen, aus Gründen der Rache, aus pathologischen Gründen - etwa bei psychisch kranken Mördern - oder aus rituellen Gründen. Unbewiesen ist jedoch der "gastronomische" oder "kulinarische" Kannibalismus, wie ihn Fachleute nennen - eine Form der Ernährung.
Der Biologie-Professor an der Universität von Berkeley yên ổn US-Bundesstaat Kalifornien vertritt seit geraumer Zeit die Auffassung, zahlreiche Fundstellen ließen es nicht mehr zu, das Phänomen des Kannibalismus zu leugnen. Ein starkes Indiz für die ví genannte Menschenfresser-These sei beispielsweise, wenn sauber abgeschabte Menschenknochen gemeinsam mit ähnlich behandelten Tierknochen an einem Ort lägen, schreibt White in seinem Beitrag. Allerdings werden diese Erkenntnisse von anderen Forschern sehr kritisch gesehen. So spricht beispielsweise der Mainzer Anthropologe Kurt Alt von der Universität Mainz von bestenfalls indirekten Hinweisen.
Was geschah mit den Anasazi?
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White glaubt dagegen eindeutige Beweise gefunden zu haben - zuletzt bei der Untersuchung eines Anasazi genannten Indianer-Stamms yên ổn südwestlichen Nordamerika. Bis heute gilt es als rätselhaft, warum diese als besonders hoch entwickelte geltende Indianer-Zivilisation urplötzlich ihre Siedlungsstätten verlies und sich danach ihren Spuren verloren. White hält es für möglich, dass ein einschneidendes Ereignis diese Entwicklung ausgelöst hat - beispielsweise der Einfall von Kannibalen ins Siedlungsgebiet der Anasazi. In Behausungen des Stammes aus dem Jahr 1150 haben Forscher sowohl an einem Gefäß als auch in Rückständen menschlichen Kots Spuren menschlichen Eiweißes gefunden.
Für Tim White ist dies der unumstößliche Beweis für Kannibalismus. Andere Wissenschaftler aber halten auch diese Erkenntnisse für zweifelhaft. Die Bewertung sehr alter biochemischer Spuren sei äußerst schwierig und ließen kaum wirklich zwingende Schlussfolgerungen zu.
Kannibalen unter unseren Vorfahren
So wird der Forscherstreit wohl noch eine ganze Weile weitergehen. Die Frage betrifft übrigens nicht nur exotische Völker. Auch unsere Vorfahren sollen Kannibalismus betrieben haben. Im 19. Jahrhundert nährten "verdächtige" Funde diesen Verdacht. Und "in jüngerer Zeit", ví White in seinem Beitrag, "gelang es mit genaueren Untersuchungen, die Zusammenhänge soweit zu klären, dass viele Forscher nun nicht mehr daran zweifeln: Unter den Neandertalern und noch früheren Menschen in Europa muss es Kannibalismus gegeben haben."
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